Hoyerswerda – Die Schrumpfende Stadt

Stefan Boness

Hoyerswerda ist ein Synonym für radikale gesellschaftliche und städtebauliche Umbrüche in Deutschland. Mit seinen zehn riesigen Wohnkomplexen (WK I – X) im Plattenbautenstil war es einst die Vorzeigemetropole der DDR und das sozialistische Modell für eine funktionale Stadt der Moderne. Heute wirkt dieses Bild einer mit Utopie aufgeladenen Stadt völlig irreal. Hoyerswerda ist deutschlandweit als besonders hässlich und alternd gebrandmarkt. Einst die kinderreichste Stadt der DDR, ist sie zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall auf dem besten Weg, eine sterbende Stadt zu werden. Statistisch gesehen ist es die am stärksten schrumpfende Stadt Deutschlands. Mit dem Abriss ganzer Wohnviertel hat sich Hoyerswerda bereits grundlegend verändert und gilt inzwischen als Modell für den Stadtumbau einer schrumpfenden Stadt. Hoyerswerda – Die Schrumpfende Stadt zeigt die urbane post-sozialistische Landschaft als Symbol für den radikalen Wandel gesellschaftlicher Transformationen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Stefan Boness