Masken

Jens Ullrich

Jens Ullrichs Serie von Collagen mit dem Titel Masken, die bis heute insgesamt knapp 40 Motive umfasst, entsteht seit 2004. In schwarzweiße Pressefotos aus Tageszeitungen, die in verschiedenen Ländern des afrikanischen Kontinents aufgenommen worden sind, hat der Künstler am Computer Abbildungen afrikanischer Masken hineinmontiert. Die Zeitungsbilder zeigen alltägliche Szenen, dramatische Momente und politische Ereignisse. Die in die Fotos collagierten Masken verdecken nun die Gesichter der dargestellten Menschen. Auf subtile Weise spielt Jens Ullrich so mit den Klischees von Afrika, die wir als westliche Betrachter im Kopf haben. Die Masken, deren Abbildungen vielfach aus Sammlungskatalogen (westlicher) Museen stammen, stehen stellvertretend für unsere Vorstellungen dieses Kontinents, den wir auch heute vielfach noch als Ort mystischer Rituale und primitiver Kulturen sehen. Die Serie ist ein Beispiel für Jens Ullrichs fortdauernde Auseinandersetzung mit der bildhaften und ideologischen Kraft von Artefakten und thematisiert unsere Vorstellungen „des Anderen“. Jens Ullrich ist 1968 in Tukuyu/Tansania geboren, hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und lebt in Berlin.