Pescina

Gesellschaftlicher Wandel in einer ländlichen Kleinstadt mit faschistischer Vergangenheit in den Abruzzen, Italien

Jane Katharina di Renzo, Alina Fedorenko, Andreas Günther, Lukas Hersemeyer, Urte Kaunas, David Maharam, Daniela Sanchez

Im September 2013 reiste eine Gruppe von Studierenden des Studiengangs Fotografie an der Berliner Technischen Kunsthochschule nach Pescina, eine Kleinstadt in den Abruzzen. Pescina ist der Geburtsort des italienischen Schriftstellers Ignazio Silone, der das harte Leben der Bauern und den aufkommenden Faschismus in seinem Bestseller Fontamara (1930) beschrieben hat. Jenseits der üblichen Touristenströme gelegen, stellt Pescina heute einen durchschnittlichen, agrarisch geprägten Ort in Italien dar. Er weist die typischen Probleme vieler europäischer Landregionen auf: Arbeitslosigkeit, Landflucht, Leerstand, Fremdenfeindlichkeit und rechtsnationale Tendenzen. Viele dieser Städtchen und Dörfer, ob in Brandenburg oder den Abruzzen, wirken wie verlassene Kokons eines einst regen Lebens. Während des zehntägigen Aufenthalts hatten die Studierenden die Möglichkeit, sich mit den verschiedensten Aspekten des Lebens in Pescina auseinanderzusetzen.