30-Tage-30-Orte

Die Beziehungen zwischen den Städtepartnern Berlin und Buenos Aires reichen weit in die Geschichte des 20. Jahrhunderts zurück. Der Kunsthistoriker Michael Nungesser richtet in seinem Vortrag das Augenmerk auf die kulturellen Wechselverhältnisse und fokussiert zum einen das damals künstlerisch bedeutsam werdende Medium Fotografie, zum anderen sechs Berliner Vertreter der Fotoavantgarde, die nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 nach Buenos Aires ins Exil gingen.

Tanzperformance der Gruppe Die Tenzer zum Ausstellungstitel Strategien der Macht, mit anschließender Finissage.

Wie werden geschichtliche Ereignisse, kulturelle Besonderheiten und deren Veränderungen oder soziale Verhältnisse heute von Fotograf/innen und Künstler/innen dargestellt? Wie wird Erinnerung formuliert und dem Vergessen entgegengewirkt? Frank Wagner, Kurator des 6. Europäischen Monats der Fotografie Berlin, führt durch die zentrale Ausstellung des Fotomonats.

Der renommierte Buchhändlerkeller in Berlin-Charlottenburg eröffnet seine neue Lesereihe Utopie Europa mit dem Luxemburger Autor Nico Helminger. Der Abend gestaltet sich in Form einer Lesung und einer philosophischen Debatte zum Thema Europa.

William Henry Fox Talbot hat die Fotografie, das Zeit-Bild, erfunden und zwischen 1844 und 1846 mit dem Pencil of Nature die erste Philosophie der Fotografie veröffentlicht. Michael Wesely fotografiert Menschen, Natur und Architekturen in Langzeitbelichtungen. Mit jedem Bild porträtiert er auch die Zeit. Das Gespräch holt William Henry Fox Talbot als geistigen Gast hinzu und wird von Michael Weselys Zugang zum Zeit-Bild handeln.

Der Kulturjournalist und Essayist Adolf Stock im Gespräch mit Kermit Berg (*1951) über die vielschichtigen Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers, das Design der Nachkriegszeit und die deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Günter Zint, seit über 50 Jahren Underground- und Szenefotograf, sowie kritischer Beobachter der politischen Strömungen in der Bundesrepublik und der DDR, hat über 50 Bildbände produziert. Ein Querschnitt durch diese Arbeit zeigt das 300 Seiten starke Buch Zintstoff, das Zint in der Bilderlesung präsentiert.

Eine Diskussion mit Ulli Richter (kinkinprint.com), Hans Kellett (Princessin Hans) und dem ausgestellten Künstler Jan Großer über die bildlichen Darstellungen der Sexualität und der Körper schwuler Männer. Was zeigen diese Bilder? Welche Interessen bestimmen diese Darstellungen?

Lost in Location: ein offener Spaziergang an fremde und befremdliche Orte. Idee ist, in einer vertrauten Umgebung das Gefühl der Ortlosigkeit nachzuempfinden. Start: Antonplatz 1 (Kino), 13086 Berlin (Weißensee), Ziel: Ausstellung dislocated in der absolutplusgalerie (Schliemannstraße 10, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg). Abschließend Umtrunk. Interessierte Teilnehmer/innen mit und ohne Kamera willkommen.

Führung durch die Ausstellung BERLINER – Signale des Aufbruchs in Anwesenheit des Künstlers Siebrand Rehberg.

Filin, Galentz und Kreidler stammen aus Russland, Georgien und Deutschland. In 3 x 10-minütigen Impulsvorträgen loten die in Berlin lebenden Künstler ihre Positionen im Spannungsgefüge Russland/Deutschland aus und fragen nach den Möglichkeitsräumen im Zeitalter der Konfrontation. Im Anschluss Möglichkeit zur Diskussion.

Seit 2012 unterrichtet der Verleger Hannes Wanderer in Seminaren an der Rodchenko School for Photography in Moskau. Thema ist die Gestaltung und Produktion von Fotobüchern. Drei Titel sind auch in Wanderers Verlag Peperoni Books erschienen und wurden mit Preisen ausgezeichnet. An diesem Abend berichtet Hannes Wanderer über die Kooperation mit der Rodchenko School und stellt die Bücher der russischen Studenten vor.

Carolin Förster, Kunsthistorikerin, Kritikerin und Autorin mit Schwerpunkt Fotografie, spricht in ihrem Vortrag über die Serien des Berliner Stadtfotografen Karl-Ludwig Lange.

Im Rahmen der Ausstellung spricht Prof. Bernd Stiegler (Universität Konstanz) mit der Künstlerin Eva Leitolf über ihre Werkgruppe Postcards from Europe. Im Fokus steht die Frage, wo die Grenzen des Abbildbaren in Bild und Text liegen können oder gar müssen. Welches Bild ist adäquat, welcher Text informativ, wo beginnt die mediale Manipulation?

Am Steg treffen sich regelmäßig zum Improvisieren – jeder Streicher bringt seine Klangwelt von experimentell über jazzig mit. Geräuschhaft und harmonisch. Gemeinsam spannen sie große Bögen – wild gestrichen, sanft geschlagen und intensiv gekratzt.

Ute Mahler und Werner Mahler verfolgen seit fast 40 Jahren eigenständige Projekte. Mit Die seltsamen Tage legt das Ehepaar nach den Monalisen der Vorstädte (2010) erst die zweite gemeinsame Arbeit vor. Ein Gespräch über das Teilen von Aufgaben.

Das Haltbarkeitspotenzial analoger und digitaler fotografischer Verfahren ist extrem unterschiedlich. Als Fotograf hat man es selbst in der Hand, bleibende Werte zu schaffen und auch als Käufer sollte man sich über Haltbarkeitswerte im Klaren sein. Der Vortrag von Andreas Kesberger klärt darüber auf.

Hans-Jörg Rother, Filmpublizist, Autor und langjähriger Kenner des Ostens, spricht mit dem Künstler Manuel Schroeder über seine Erfahrungen in Lettland und Weißrussland im Rahmen der Ausstellung under construction. Obwohl sich der Osten und der Westen in vielen Dingen gleichen, gibt es doch grundlegende Unterschiede, die in ein vereintes Europa zu integrieren sind, wenn es nicht eine ewige Baustelle bleiben soll.

Das Bild der Sinti und Roma und vieler anderer Minderheiten wird oft von der Mehrheitsgesellschaft und den Medien geprägt. 12 Jugendliche – Roma und Nicht-Roma – begeben sich auf die Suche nach „eigenen Bildern“. Ausgestellt wird eine Auswahl dieser Ergebnisse des als Ferienprojekt angelegten Workshops mit dem Fotografen Nihad Nino Pušija.

Der Künstler Georges Rousse spricht über seine Arbeit, die Vorbereitung, die Umsetzung und die Technik.

Der Künstler Joerg Waehner und der Musikjournalist Robert Mießner stellen in gewohnt unterhaltsamer Weise in einer szenischen Lesung zum 25. Jahrestag des Mauerfalls Waehners Kafka-Adaption Gregorianische Wende vor. Frei nach Die Verwandlung beschreibt Waehner darin, wie ein gefürchteter und privilegierter Stasi-Offizier über Nacht zur Unperson wird.

Rundgang mit dem Stadtfotografen Karl-Ludwig Lange, der in der Ausstellung zwei städtebauliche Ensembles Köpenicks zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Wiedervereinigung zeigt: die Bölschestraße in Friedrichshagen und den Industriekomplex Oberschöneweide.

Der Fotograf Gerald Zörner im Gespräch mit der Journalistin Maria Benning (Mitautorin des Buches Fotoshooting: Das Subjekt vor dem Objektiv) über die Wende von der analogen zur digitalen Fotografie, und wie dieser Umbruch den Bildjournalismus verändert hat.

Anlässlich der Ausstellung von Peter Woelck – PEWOs Bericht zur Lage der Jugend – wird die Premiere der Publikation Peter Woelck – Fotograf gefeiert. Darüber hinaus gibt es einen ersten Einblick in die filmische Dokumentation Peter Woelck – Erinnerung in Bildern von Karsten Herold & Jens Scherer. Im Anschluss legt Wilhelm Klotzek aus Peter Woelcks Plattenbox auf. Die Bar ist geöffnet.

Diskussion zum Thema der Phänomenologie des Asyls. Beiträge aus Kunst, Philosophie, Fotografie, Massenmedien und Politik widmen sich der Frage nach der Darstellbarkeit des Politischen in der Kunst am Thema Asyl.

Der Mini-Fotomarathon ruft die Teilnehmer/innen auf, sechs Themen innerhalb von vier Stunden zu interpretieren – die Themen werden erst zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben. Im Anschluss findet eine Präsentation aller entstandenen Fotos statt.

Der 6. Europäische Monat der Fotografie Berlin geht zu Ende. Wir lassen ihn mit Musik der Country-Punk-Band Dangerpony und Impressionen des Fotomonats ausklingen.