Memory Lab: Die Wiederkehr des Sentimentalen

Fotografie konfrontiert Geschichte

Broomberg & Chanarin, Antoine d’Agata, Attila Floszmann, Vera Frenkel, Nan Goldin, Stephanie Kloss, Marko Lipuš, Klaus Mettig, Andreas Mühe, Erwin Olaf, Trevor Paglen, Aura Rosenberg, Anna Charlotte Schmid, Tomáš Šoltýs, Nasan Tur, Pablo Zuleta Zahr

Wie werden geschichtliche Ereignisse, kulturelle Besonderheiten und deren Veränderungen oder soziale Verhältnisse heute von Fotograf/innen und Künstler/innen dargestellt? Wie wird Erinnerung formuliert und dem Vergessen entgegengewirkt?
In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich eine Art der Fotografie etabliert, die sich explizit von den lange Zeit geltenden Prinzipien der dokumentarischen Fotografie oder des Fotojournalismus abwendet. Die Fotograf/innen setzen den auf Objektivität und objektiver Vergegenwärtigung basierenden Strategien einen emotional aufgeladenen Blick entgegen. Es handelt sich um einen professionellen, absichtsvollen Blick, der gleichzeitig von Faszination zeugt und investigativ ist. Die Künstler/innen, die der MdF Berlin mit den europäischen Partnerstädten für das gemeinsame Ausstellungsprojekt ausgewählt hat, inszenieren, spitzen zu, nutzen theatralische Effekte. Der Gegenstand ihres Interesses und die Erzählung, die sich damit verbindet, werden so präsentiert, dass sie bei den Betrachter/innen eine starke Reaktion hervorrufen – eine Reaktion, die auch auf dem Engagement der Künstler/innen beruht.