POST-WAR PICTURES OF A WAR THAT DID NOT TAKE PLACE

Carine Krecké, Elisabeth Krecké

Carine und Elisabeth Krecké haben die verlassenen Militäranlagen an der galizischen Nordküste Spaniens besucht. Die Geschütze, Bunker und Luftabwehrsysteme waren während eines Großteils des 20. Jahrhunderts in Betrieb, einschließlich der Franco-Ära. Nach der Demilitarisierung in den späten 1980er Jahren – Spaniens Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft – wurden die Ruinen dieses utopischen Überwachungsapparates schnell vergessen, geplündert und mit Graffiti und Gestrüpp bedeckt.
Während der Erkundung der Anlagen und ihrer verdreckten Tunnel kam die Frage auf, wie der Alltag der Soldaten dort ausgesehen haben muss, wartend auf einen undefinierten Feind, jahrzehntelang, in tödlicher Langeweile und Routine – einen Feind, der sich nie zeigte. Wie in einem Beckett’schen Universum, in dem die Hauptfiguren auf Godot warten, Krieg simulieren oder fantasieren, tagtäglich dieselben Manöver wiederholen, und immer wieder passiert doch nichts.

Ironischerweise sehen die fotografischen Dokumente wie „Kriegsbilder“ aus, so dass sich die ewige Frage der Kriegsfotografie stellt: Was ist eigentlich das Gesicht des Krieges?