EMOP Berlin c/o Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin
BARRIEREFREIHEIT
rollstuhlgerechtes WC
Parkplatz
Parkmöglichkeit für Menschen mit Behinderung
rollstuhlgeeigneter Aufzug
rollstuhlgerechte Zugänglichkeit
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo geschlossenDi14–19 UhrMi14–19 UhrDo14–19 UhrFr14–19 UhrSa11–19 UhrSo11–19 Uhr
EMOP Opening Days
Mo geschlossenDi geschlossenMi geschlossenDo 19–23.59 UhrFr 14–22 UhrSa 11–20 UhrSo 11–19 Uhr

freier Eintritt während der EMOP Opening Days

EINTRITTSPREISE
Eintritt 10.00 € (Kombiticket mit Ein Dorf 1950–2022. Ute Mahler, Werner Mahler und Ludwig Schirmer. Eintritt frei bis 18 Jahre und dienstags.)
Ermäßigter Eintritt 7.00 €
EMOP Berlin c/o Akademie der Künste
28 Feb–4 Mai 2025
Vernissage
27.02.2025 19 Uhr
was zwischen uns steht
Fotografie als Medium der Chronik
Ilit Azoulay, Yevgenia Belorusets, Cana Bilir-Meier, Hannah Darabi, Bérangère Fromont, Benoît Grimbert, Beate Gütschow, Raisan Hameed, John Heartfield, Leon Kahane, Susanne Keichel, Simon Lehner, Boris Mikhailov, Helga Paris, Fungi aka Phuong Tran Minh, Einar Schleef, Maya Schweizer, Wenke Seemann, Christine Würmell, Tobias Zielony, Pınar Öğrenci

In einer Zeit krisenhafter Ereignisse lassen wir uns von Fotografien und Texten emotionalisieren und polarisieren. Zugleich möchte man mit der eigenen Stimme – und mit Bildern – der zunehmenden Spaltung etwas entgegenhalten. Doch was kann mit Bildern, zumal mit fotografischen, tatsächlich noch gewusst, belegt oder gesagt werden? Ist es nicht gerade die Kamera, die zwischen uns steht? Ununterbrochen zeichnet sie auf und bestärkt in unzähligen Kanälen mit ihren ‚Bubbles‘ die jeweiligen Gewissheiten. Bilder vertiefen Gräben, markieren die Dissense und werden selbst zum Medium der Polarisierung und des ‚fake‘.

Die Festivalausstellung was zwischen uns steht. Fotografie als Medium der Chronik versucht, diesen Kreislauf der permanenten Selbstvergewisserung zu durchbrechen. Projekte von rund 20 Künstler*innen stehen für ein „Verstehen vom anderen her“ (Emmanuel Levinas) und dafür, dem Gegenüber mittels der eigenen Stimme Resonanz zu verleihen – jedoch nicht als alles übertönende Lautsprecher, sondern in der kritischen Reflexion darüber, wie Wirklichkeit jenseits der bekannten Schemata der Vereindeutigung beschrieben und erzählt werden kann. In Mikrogeschichten thematisieren die Arbeiten u. a. den Zusammenhang von Herkunft und Bildungschancen, die anhaltende Ausgrenzung von Menschen mit Migrationsgeschichte, Erfahrungen der unmittelbaren Nachwendezeit oder die Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft. Aber auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine und der Krieg in Nahost sind werden in den Beiträgen fragend umkreist – nicht in Behauptungen, sondern in kritischer Distanz.

Ergänzt werden die Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen um Materialien aus den Archiven der Akademie der Künste, so etwa aus den Archiven von John Heartfield und Walter Benjamin. Mit ihnen wird die erinnerungspolitische Spur greifbar, die dem Ausstellungsprojekt als Grund-Sound unterlegt ist. Denn es geht nicht immer um die ‚große Geschichte‘, im Gegenteil. „Der Chronist, welcher die Ereignisse hererzählt, ohne große und kleine zu unterscheiden, trägt damit der Wahrheit Rechnung, daß nichts, was sich jemals ereignet hat, für die Geschichte verloren zu geben ist.“ (Walter Benjamin)

Kuratiert von Maren Lübbke-Tidow