Nostalgie

Benyamin Reich

Die Ausstellung Nostalgie des israelischen Künstlers Benyamin Reich schlägt Brücken über die Kluft einer verschütteten Vergangenheit zur europäischen Moderne. Mit dem Holocaust ist die ritual- und sittenstrenge Welt des orthodoxen Judentums in Mitteleuropa untergegangen. Erst mit dem beginnenden Wiederaufblühen jüdischen Lebens im Deutschland der 1990er Jahre hat sich auch jene frömmste Form des Judentums von Neuem entfaltet. Die Ausstellung bildet diese „zweite Geburt der Orthodoxie“ fotografisch konkret und abstrakt ab.
Auf zwei Darstellungsebenen lässt Reich die Vorkriegsvergangenheit des deutschen Judentums mit seinem modernen Gegenstück zusammenlaufen: zum einen in Aufnahmen personaler oder gegenständlicher Vertreter der heutigen Orthodoxie, zum anderen im naturhaften Spiegelbild derselben. Durch Letzteres zeigt Nostalgie die Manifestierung jüdischer Geschichte in symbolischer und tatsächlicher Weise in der Natur. Prägnante, bedeutungsgeladene Landschaften dienen dem Künstler dabei als Ausdruck und Sinnbild jüdischer Vergangenheit und Gegenwart.