Ordinary City

Sabine von Bassewitz

Neukölln ist im öffentlichen Bewusstsein mehr als nur ein Berliner Stadtteil. Der Name „Neukölln“ hat sich verselbstständigt und wird oft als Synonym für „sozialer Brennpunkt“, „Integrationsverweigerung“ und „Hartz IV“ verwendet. Gleichzeitig macht sich Neukölln zunehmend ein Namen als „Hipsterland“ und gilt durch den Zuzug von Besserverdienenden als Speerspitze der Gentrifizierung.
Die Fotografien in Sabine von Bassewitz’ Serie Ordinary City entziehen sich solchen Zuschreibungen. Ihre Neukölln-Bilder zeigen einerseits, was wir schon immer über diesen Bezirk zu wissen glaubten. Andererseits geben ihre Fotografien überraschende Einblicke in verschiedene Neuköllner Communities, bilden Orte des Innehaltens ab, die teils dörflich geprägt sind, und weisen auf gesellschaftliche Veränderungen hin, wie sie sich in ganz Europa vollziehen. Durch die Absage an unsere Klischeevorstellungen macht von Bassewitz neugierig auf die Ästhetik des Alltäglichen und die vielfältigen „Stories“, Erfahrungen und Lebenswelten, die es in Neukölln und andernorts in europäischen Großstädten zu entdecken gilt.