Pasolini. Roma

Pier Paolo Pasolini

Pier Paolo Pasolini (1922 – 1975) gilt als einer der bedeutenden „poetischen Realisten“ des europäischen Films der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt anhand zahlreicher Dokumente, Briefe, Fotos, Zeitungen und Filminstallationen den vielgesichtigen Pasolini – den „melancholischen Narziss“ der frühen Lyrik, den unorthodoxen Marxisten der 1950er und 1960er Jahre wie auch den Gesellschaftskritiker und Kirchenprovokateur, der mit seinem letzten und bis heute umstrittenen Film Die 120 Tage von Sodom den dramatischen Schlusspunkt seines Leinwandlebens setzte. Gezeigt wird auch das schriftstellerische Werk Pasolinis. Er gilt als herausragender europäischer Intellektueller, der die radikal-aufklärerische und selbstkritische Suche nach Wirklichkeit in der filmischen Sprache fortschrieb. In seinen Werken hat der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Pasolini die Liebe und die Leidenschaft und die sozialen Verhältnisse in seinem Land verarbeitet, wobei er in den „einfachen Menschen“, dabei ähnlich wie später die 1968er Studentenrevolte, eine „revolutionäre Gegenkraft“ sah.