Karl-Ludwig Lange. Der Photograph in seiner Zeit. Berliner Jahre 1973 – 2004

Die bipolare Stadt. Zwischen Hackeschem Markt und Kranzler Eck 1991 – 2002

Karl-Ludwig Lange

Den Westen und den Osten Berlins nach der Wiedervereinigung veranschaulicht Karl-Ludwig Lange mit zwei bekannten und von Touristen besuchten Orten:
Als er 1991 den Hackeschen Markt für eine Langzeitstudie auswählte, waren die späteren Investoren dort noch nicht unterwegs. Der heutige Blick auf die inzwischen historischen Aufnahmen macht die Entwicklung von einer Einöde zum „Welthauptstadttreffpunkt“ evident. Die Straßenfotografien zeigen zahlreiche Passanten, auf den späteren Aufnahmen immer mehr Baugerüste und Kräne.
Urbane Situationsbilder ganz anderer Art begegnen uns im zweiten Teil der Ausstellung: Hier sehen wir einem Radfahrer zu, wie er an der Kreuzung Kurfürstendamm, Ecke Joachimsthaler Straße – dem sogenannten Kranzler Eck – einen Gegenstand verliert, es bemerkt, wendet, im fließenden Verkehr diesen aufhebt und schließlich weiterradelt.

Das künstlerische Werk Karl-Ludwig Langes entstand im eigenen Auftrag über fünf Jahrzehnte hinweg. Sein Bildkosmos erschließt sich erst durch den Besuch aller Ausstellungen des zehnteiligen Projekts Der Photograph in seiner Zeit.