Karl-Ludwig Lange. Der Photograph in seiner Zeit. Berliner Jahre 1973 – 2004

Köpenick 1990 – 2003

Karl-Ludwig Lange

Köpenick war und ist „janz weit draußen“. Gleichwohl befinden sich dort zwei bedeutende städtebauliche Ensembles, die widersprüchlicher kaum sein können: zum einen die etwa einen Kilometer lange Bölschestraße in Friedrichshagen, die unter Friedrich II. angelegt wurde und bis heute nahezu vollständig erhalten ist. Karl-Ludwig Lange fotografierte sie jeweils in den Jahren 1990 und 2003 Haus für Haus. In der Ausstellung stellt er beide Sequenzen einander gegenüber.
Zum anderen ist es der Industriekomplex Oberschöneweide, der nicht nur unter Architekturhistoriker/innen eine besondere Wertschätzung erfährt. Hier hat Walther Rathenau für die AEG das erste Drehstromkraftwerk Europas errichten lassen. Das Areal war so konzipiert, dass die Arbeiter gewissermaßen gleich nebenan wohnten. Lange nahm den Stadtteil im Jahr 1992 auf.

Das künstlerische Werk Karl-Ludwig Langes entstand im eigenen Auftrag über fünf Jahrzehnte hinweg. Sein Bildkosmos erschließt sich erst durch den Besuch aller Ausstellungen des zehnteiligen Projekts Der Photograph in seiner Zeit.