Karl-Ludwig Lange. Der Photograph in seiner Zeit. Berliner Jahre 1973 – 2004

Lichterfelder Villen 1986/Frohnauer Weiher 1989

Karl-Ludwig Lange

Karl-Ludwig Lange fotografierte den Süden und den Norden West-Berlins kurz vor dem Mauerfall. Die Serien bilden ein Gegengewicht zu der sonst bei diesem Fotografen zu beobachtenden Darstellung von Urbanität. Berlin-Lichterfelde ist geprägt von repräsentativen Villen in großzügigen Gärten und steht seit jeher für das gehobene Bürgertum. In Frohnau, wo die Bebauung der Großstadt endet und das Land Brandenburg anfängt, gibt es Tümpel, die der Fotograf als poetische Orte innerhalb des Stadtgebiets inszenierte. Sie machen die zweite Bildsequenz der Ausstellung aus. Die kleinen Wasserstellen haben eine romantische Konnotation: als Rückzugsorte in der Millionenstadt. Hier hat die Natur so lange eine Daseinsberechtigung, bis auch dieses Gebiet als Baugrund klassifiziert und bebaut werden wird.

Das künstlerische Werk Karl-Ludwig Langes entstand im eigenen Auftrag über fünf Jahrzehnte hinweg. Sein Bildkosmos erschließt sich erst durch den Besuch aller Ausstellungen des zehnteiligen Projekts Der Photograph in seiner Zeit.