Stocznia / Shipyard

Documents of Loss

Michał Szlaga

1980 formierte sich in der Danziger Werft mit der Gewerkschaft Solidarność die Keimzelle der polnischen Demokratiebewegung. Sie sollte entscheidend zum Fall des Ostblocks beitragen. In den vergangenen Jahren mussten viele der Werftgebäude den Kulissen des neuen postkommunistischen Ostens weichen; gerade wird dort ein Luxuseinkaufszentrum gebaut. Vor 14 Jahren begann Michał Szlaga, die Transformation des bedeutenden Ortes zu dokumentieren – da war er 22 Jahre alt und wohnte in einer Künstlerkommune auf dem Gelände. Er fotografierte Gebäude vor und nach dem Abriss, nahm verfallende Interieurs auf und porträtierte einige Arbeiter. Aus dem Projekt wurde ein umfangreiches Bildarchiv und fotografisches Monument. Szlaga ist damit zu einem der wichtigsten polnischen Dokumentarfotografen der Gegenwart avanciert. Vor Kurzem machte er sich mit der Kamera bis ins indische Alang auf, wo die in der Danziger Werft gebauten Schiffe demontiert und verwertet werden. Die Ausstellung zeigt 35 Fotografien, eine Projektion mit 24 Dias und einen Film über Szlagas Reise nach Alang.