Umbruch als Utopie ohne „Prinzip Hoffnung“

Warten auf Europa/Les sans Papiers

Frank Gaudlitz, Jörg Meier

Die Staaten Europas wollen Anschluss finden an Freiheit und Wohlstand. Frank Gaudlitz reagiert auf diese Utopie in seinen fotografischen Arbeiten mit Bildern von Menschen, die reale Lebenswelten dokumentieren. Er porträtierte sie in Osteuropa, der Donau entlang, von weniger wohlstandsverwöhnten, auf dem Land lebenden Menschen bis hin zu jenen, die in verödeter Provinz ihre karge Existenz absichern müssen. Die Prägungen des sozialen Lebens werden in Körpersprache, Mimik und Kleidung der Menschen sichtbar – Bilder, die die Fragilität der menschlichen Existenz erahnen lassen. Die Hoffnung auf Europa, auf verbesserte Lebensumstände bleibt für sie unerfüllt.
Jörg Meier porträtierte die sogenannten Les sans Papiers in Paris, illegal eingereiste Menschen aus afrikanischen Staaten oder der Karibik. Als unbeliebte Souvenirhändler versuchen sie ihr Existenzminimum zu sichern. Diese papierlosen Migranten stehen als Beispiel für viele. Sie reflektieren das Dilemma zwischen Asylantrag und einer geregelten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Meist bleibt die Hoffnung auf Arbeit eine Utopie.